Galerie

Gott begräbt den Mose


Es gibt in Deutschland nur vier Kirchen, die ein solches Bildmotiv besitzen. In unserer Kirche hängt es im Chorraum links und stammt aus dem 17. Jahrhundert.
„Und Mose stieg aus dem Jordantal der Moabiter auf den Berg Nebo... gegenüber Jericho. Und Gott, der Herr, zeigte ihm das ganze Land... Und der Herr sprach zu ihm: Dies ist das Land von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Ich will es deinen Nachkommen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen, aber du sollst nicht hinübergehen. So starb Mose, der Knecht des Herrn, daselbst im Lande Moab nach dem Wort des Herrn. Und er begrub ihn im Tal, im Lande Moab gegenüber Bet-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren bis auf den heutigen Tag.” (5. Mose 34, 1-6).
Im Hintergrund des Bildes links die Zelte Israels: Noch sind die aus der Sklaverei Entkommenen unterwegs, aber bald werden sie zu Hause sein. Im Nebeldunst liegen der Jordan, die Stadt Jericho, das verheißene Land der Zukunft. Im Bild ein zweites Bild: Hoch auf dem Berg Mose, wie er Segen empfängt und mit ausgebreiteten Armen Gottes Segen weitergibt. Gewidmet ist dieses Hoffnungsgemälde dem Endersbacher Pfarrer Konrad Maicler, der hier über 55 Jahre (1569-1624) bis zu seinem Lebensende mit 84 Jahren am 22.9.1624 als Pfarrer amtierte. Wie Mose, so ist auch die Gemeinde sehend, sie sieht mit den Augen des Glaubens die uns zugedachte Herrlichkeit, aber sie muss unterwegs auf oft so rauer Erde sich trösten und sich Genüge sein lassen an Gottes großer Verheißung. Pfarrer Maicler scheint mit seinem Predigtwort dabei viel geholfen zu haben. Anrührend ist auf dem Bild dargestellt, wie Gott sich um uns kümmert, auch nach dem Tod, um Leib und Seele. Der unbekannte Künstler gibt —vielleicht auch um das Bildverbot nicht noch mehr zu verletzen—Gott die Gestalt Jesu—und das vielleicht auch zu Recht: Gottes Liebe spiegelt sich in Jesus wieder.